Draußenschule

„Fürs Leben lernen - vom Leben lernen“

Schüler der Grundschule sind heute mit hohen Erwartungen aus vielen Bereichen konfrontiert.  Die Dichte des zu vermittelnden Unterrichtsstoffs und dessen Umfang haben sich vervielfacht. Unter diesen Bedingungen zeigen immer mehr Kinder Stresssymptome, Konzentrationsprobleme und Teilleistungsstörungen. Auch für die Lehrkräfte ist diese Entwicklung nicht einfach, denn verstärkter Druck löst das Problem nicht.

Aber:

Kinder lernen gerne! Sie sind von Natur aus neugierig und lernwillig. Diese Neugierde gilt es zu erhalten und zu fördern, um eine positive Grundlage für den weiteren Wissenserwerb zu schaffen. Im Grundschulalter lernt das Kind ganzheitlich am besten, mit Kopf, Herz und Hand. Für erfolgreiches Lernen sind Konzepte nötig, die sich auf dieses ganzheitliche Lernen ausrichten und die dem Kind Entwicklung und selbstständigen Wissenserwerb ermöglichen, ohne das Gefühl des Drucks und der Überforderung. An solche Konzepte angeknüpfte Methoden führen längerfristig zu selbstbewusstem, ausgeglichenem Lernen. Was das Kind begreift, behält es im Sinn.

Weiterhin ist ganzheitliches Lernen eine Möglichkeit des Wissenserwerbs, die das Kind im kognitiven, aber auch im emotionalen und sozialen Bereich anspricht. Im heutigen Regelunterricht können wir diese Teilbereiche aufgrund organisatorischer und planerischer Gegebenheiten oft nur isoliert fördern. Die Vernetzung dieser Bereiche verbunden mit der Einbeziehung des ganzen Körpers macht aber erfolgreiches, ganzheitliches Lernen aus!

„Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere mich. Lass es mich tun und ich verstehe.“

Dem Wissen um die Bedeutung aktiven Tuns steht die Menge des theoretischen Lernstoffs gegenüber, dessen Vermittlung Aufgabe der Schule ist. Die Bewältigung dieser Inhalte erfordert vom Kind in der immer komplexer werdenden Mediengesellschaft viel Aufmerksamkeit und  Fähigkeit zur Konzentration. Deshalb können hier nicht nur ganzheitliche Unterrichtsszenarien zur Anwendung kommen,  sondern die Vermittlung des Lernstoffs muss auch in der dafür bestmöglichen Umgebung angeboten werden.

Wie kann also ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand erfolgen, das nicht nur ganzheitliche Grundprinzipien und die motorischen Fähigkeiten des Kindes berücksichtigt, sondern auch den Lernstoff durch aktives Tun vermittelt?

Unser Konzept der Draußenschule

Nicht nur ganzheitliches, sondern auch nachhaltiges Lernen ist unser Ziel.

Kinder lernen nachhaltig, wenn Unterrichtsinhalte an die Lebenswirklichkeit der Schüler gekoppelt sind und so besser abrufbar sind. Deshalb verwirklichen wir in Quint das Prinzip der Draußenschule unter dem Motto:

„Fürs Leben lernen - vom Leben lernen“

Die Schulform der Draußenschule kommt aus dem skandinavischen Lernraum, wo sie als „uteskole“ vor allem das Lernen am Original im Bereich außerhalb der Schule zum Ziel hat.

Für unser Draußenschulkonzept ist es nicht primär von Bedeutung, „wo draußen“ die Schüler lernen. Der Ort ist hier kein Selbstzweck. Wichtig ist, dass die Lerninhalte sich in der Lebenswirklichkeit des Kindes spiegeln und damit nachhaltig gelernt werden können.

Die Schule soll im Leben der Kinder eine aktive Rolle spielen: Den Bäcker bei der Arbeit beobachten gehört ebenso dazu, wie das Planen und Beobachten eines Bienenstocks oder das Abzeichnen eines Kunstwerkes im Museum.

Durch das Draußenschulkonzept werden die Schüler zur Mitarbeit angeregt und bringen ihren Erfahrungshintergrund aus Familie und Gesellschaft mit ein.

Kennzeichen der Draußenschule

  • Die Schüler erleben regelmäßig Unterricht an Orten, die für die Vermittlung dieser Lerninhalte geeignet sind (Andocken an die Lebenswirklichkeit). Sie erleben andere didaktische Methoden und Unterrichtsszenarien.
  • Die Schüler werden stärker in den Lernprozess mit einbezogen. Sie entscheiden und gestalten mit und hören nicht nur zu. Sie untersuchen und beschreiben Phänomene und entwickeln ihr kreatives Potenzial.
  • Lernen fürs Leben, aber auch am Leben lernen: Fähigkeiten wie „Untersuchen“, „Kommunizieren“, „Sich informieren“ und „Präsentieren“ werden geschult.
  • Das Draußenlernen ist mit aktiver Betätigung verbunden, was die Gesundheit der Schüler und die der Lehrkräfte fördert.
  • Projekte fördern die Eigenständigkeit und das Selbstbewusstsein der Schüler.
  • Bewegtes Lernen draußen lässt Kinder konzentrierter lernen.


In vielen Länder Europas ist das Lernen in der realen Lebenswirklichkeit der Schüler schon ein zentraler Bestandteil des Lehrplans („LOtC – Learning outside the classroom“). An Orten, die in der Natur liegen, wird diese Ausrichtung durch die Forest Education / Wald- und Erlebnispädagogik ergänzt.